Das Projekt hört sich harmlos und am Gemeinwohl orientiert an, ist es aber nicht. Dahinter steckt ein Bebauungsplan für ein Bauprojekt, bei dem nur eine Devise gilt: Das Maximum oder nichts. In jeder Dimension ist das Gebäude zu lang, zu hoch und zu laut.
Und sogar die potentiellen Gefahren bei Fußgänger und Schulkindern bleiben unberücksichtigt. Die geplante Lärmschutzwand von über 40 m direkt am Fuß- und Schulweg im Bereich der Ein- und Ausfahrt schafft ein potentielles Risiko für jeden Passanten der sich in diesem Bereich aufhält.
Die Proteste der Anwohner und die Eingaben verhallen indes ungehört. Gegen die Stimmen der CDU und der Anwohner soll das Projekt im Rat von SPD und FDP dennoch „durchgepeitscht“ werden- ohne Augenmaß und Rücksicht.
Die Abgabefrist für Einwände gegen diesen Bebauungsplan endete zwar erst am 9.6.2020, doch bereits 2 Tage später um 17 Uhr hatte die Verwaltung diese Einwände schriftlich beurteilt und weggewogen, also abgelehnt. Und in der kommenden Woche soll der Rat endgültig darüber entscheiden. Warum so eilig?
Wir finden es schade, dass eine so gute und für die Allgemeinheit wichtige Idee, Seniorenwohnungen und eine Tagespflege zu errichten, nicht in ansprechender und in die Umgebung passender Bebauung und vor allem ohne Berücksichtigung der Einwände der Anwohner durchgesetzt wird. Vorschlag: Mehrere Wohnhäuser, Tiefgarage und viel Bäume und Pflanzen.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Wir begrüßen die Erstellung von Seniorenwohnungen und Tagespflege grundsätzlich, wenden uns aber entschieden gegen die Art und Weise wie sie erstellt werden sollen.
Erhielt das Projekt in der Ratssitzung am 15.11.2018 das Etikett „soziales Projekt“, so entpuppt es sich spätestens jetzt – bei den Begründungen zur Ablehnung der Eingaben so deutlich formuliert- dass eben keine der Allgemeinheit zugutekommenden Komponenten, wie z.B. Mietpreisbindung, in diesem Projekt verankert sind. Liegt ein Etikettenschwindel vor?
Die CDU-Fraktion wird dieser Form der Planung nicht zustimmen. Wir haben jedoch die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich auch der Rat für eine umgebungsverträgliche Bebauung ausspricht und werden uns hierfür stark machen!